Nehmen Sie Schmerzmittel richtig ein?

Wer bei Schmerzen sofort zu Schmerzmitteln greift, begeht einen Fehler. Experten weisen darauf hin, dass der Versuch, Schmerzen zu lindern, dem Körper schaden kann. Daher erklärte Prof. Dr. İlhan Öztekin, Facharzt für Schmerztherapie und Anästhesiologie, dass Schmerzmittel nicht so harmlos seien, wie sie scheinen, und ging auf wichtige Punkte zu diesem Thema ein.

Denk nicht: „Das geht mit Medikamenten sowieso wieder weg.“
Schmerzmittel lindern Schmerzen zwar vorübergehend, beseitigen aber nicht deren Ursache. Es ist nicht angebracht, Medikamente bei Schmerzen unbekannter Ursache weiter einzunehmen. Da Schmerzen oft ein Warnsignal für eine sich entwickelnde akute oder chronische Erkrankung sind, ist es unerlässlich, zunächst die Schmerzursache zu ermitteln, um potenziell gefährliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, bevor eine Therapie überhaupt möglich ist.
Wie viele Sorten gibt es?
Schmerzmittel lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen:
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): Geeignet zur kurzfristigen Anwendung (2–3 Tage) bei leichten, plötzlich auftretenden oder nach einem Trauma auftretenden Schmerzen. Treten jedoch auch bei kurzfristiger Anwendung Nebenwirkungen auf, ist die Einnahme des Medikaments sofort abzubrechen. Opioide: Bei stärkeren, chronischen Schmerzen sollten sie nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
Ab welcher Dosis besteht ein Risiko?
Grundsätzlich gilt: Wenn innerhalb weniger Tage keine Linderung eintritt oder eine höhere Dosis erforderlich ist, sollte das Medikament abgesetzt und ein Arzt konsultiert werden. Manche Schmerzmittel können bereits in sehr niedrigen Dosen Nebenwirkungen hervorrufen.
Gefährlicher für ältere Menschen und Kinder...
Bei älteren Menschen können Schmerzmittel aufgrund der eingeschränkten Nierenfunktion schneller toxisch wirken. Diese Personen haben ein erhöhtes Risiko für plötzliches Nierenversagen, Magenblutungen und Herzinfarkt. Bei Kindern sind Leber und Nieren noch nicht vollständig entwickelt; eine langfristige oder hochdosierte Einnahme kann zu Wachstumsstörungen, Leberschäden und hormonellen Ungleichgewichten führen. Auch plötzlicher Blutdruckabfall und allergische Reaktionen können auftreten.

Machen rezeptfreie Medikamente süchtig?
Bei Langzeitgebrauch kann sich eher eine psychische als eine physische Abhängigkeit entwickeln. Manche Menschen finden ohne Schmerzmittel keine Linderung mehr, was zu einem unnötigen Medikamentenkonsum führt. Schlafstörungen und Unruhe sind häufige Begleiterscheinungen.
Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie diese Anzeichen bemerken.
Wenn Sie diese Anzeichen bemerken, suchen Sie einen Arzt auf, ohne Medikamente einzunehmen. Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers. Anstatt dieses Warnsignal zu unterdrücken, müssen wir die Ursache abklären. In folgenden Fällen sollten Sie einen Arzt aufsuchen, ohne Schmerzmittel einzunehmen: – Schmerzen, die 2–3 Tage anhalten oder wiederkehren, – Übelkeit, Erbrechen oder Sehstörungen in Verbindung mit starken Kopfschmerzen, – Plötzlich auftretende und heftige Schmerzen in Brust, Bauch, Rücken oder Beinen.
-Knochen- oder Muskelschmerzen, die ohne vorheriges Trauma auftreten.
Möglichkeiten zur Linderung leichter Schmerzen ohne Medikamente
Bei leichten Schmerzen können zunächst folgende Methoden ausprobiert werden: – Ruhe, ausreichend trinken – Leichte Massage und Wärme-/Kälteanwendungen – Stressabbau, Atemübungen
Holen Sie sich gegebenenfalls Physiotherapie oder Trainingsberatung.
Können verschiedene Sorten zusammen eingenommen werden?
Die gleichzeitige Einnahme verschiedener Schmerzmittel kann in vielen Fällen die Nebenwirkungen verstärken. Es können schwerwiegende Reaktionen wie Schwindel, niedriger Blutdruck und Magenblutungen auftreten. Daher ist die Kombination von Medikamenten ohne ärztlichen Rat gefährlich.
Welche Organe werden durch unkontrollierten Gebrauch geschädigt?
Der unkontrollierte und langfristige Gebrauch von Schmerzmitteln kann zu einer Unempfindlichkeit des Körpers führen und sogar eine Verstärkung und ein Wiederauftreten der Schmerzen verursachen.
Insbesondere kann es folgende Organe schädigen:
Magen-Darm-Trakt: Kann zu Magengeschwüren, Gastritis und inneren Blutungen führen. Nieren: Kann Nierenschäden verursachen. Plötzliches Nierenversagen ist möglich. Leber: Übermäßiger Gebrauch von Medikamenten, insbesondere von solchen mit Paracetamol, kann zu Leberschäden und Lebernekrose führen. Herz und Gehirn: Langfristige Anwendung kann das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.
Hat häufiger Gebrauch Auswirkungen auf den Hormonhaushalt von Frauen?
Einfache Schmerzmittel beeinträchtigen den Hormonhaushalt in der Regel nicht. Einige Medikamente, die Kortison enthalten oder zur Langzeitbehandlung von Migräne eingesetzt werden, können jedoch mit der Zeit Nebenwirkungen wie Menstruationsstörungen und verstärkten Haarwuchs verursachen. Diese Medikamente sollten stets unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
SÖZCÜ
