Achten Sie im Herbst auf Ihre Stimmung: Saisonale Depressionen nehmen zu.

Mit abnehmendem Sonnenlicht verspüren viele Menschen verstärkt Müdigkeit, Apathie und Unzufriedenheit. Kürzere Tage, kühleres Wetter und weniger Sonnenlicht wirken sich auch auf die Stimmung aus.
Experten sagen, diese Veränderungen könnten auf eine saisonale Depression hindeuten.
Im Gespräch mit Cumhuriyet erklärte die Psychiaterin und Mitglied der Türkischen Psychiatrischen Gesellschaft, Assoc. Prof. Dr. Buket Güngör, dass saisonale Depressionen, die häufiger im Herbst und Winter auftreten, auf die Abnahme des Sonnenlichts zurückzuführen seien.
Güngör erklärte, dass diese Erkrankung das Gleichgewicht von Hormonen wie Serotonin und Melatonin stört und dadurch Schlafmuster, Energieniveau und Stimmungslage verändert. „Die saisonale Depression beginnt jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit und endet mit dem Ende der Jahreszeit“, sagte er. „Sie beginnt üblicherweise im Herbst und Winter und verschwindet mit dem Frühling.“
'JUNGE LEUTE UND FRAUEN SIND RISIKOBERES'Güngör erklärte, dass junge Menschen, Personen, die in geschlossenen Räumen arbeiten, und Frauen zu den am häufigsten von Depressionen betroffenen Gruppen gehören: „Saisonale Depressionen treten bei Frauen viermal häufiger auf als bei Männern.“ Güngör betonte, dass sich Depressionen nicht nur durch Müdigkeit äußern: „Körperliche Müdigkeit kann auch bei Eisenmangel oder Schilddrüsenerkrankungen auftreten. Bei Depressionen geht sie jedoch mit Gefühlen von Traurigkeit, Freudlosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Wertlosigkeit einher.“
Güngör erklärte, dass bestimmte Maßnahmen dem Risiko von Depressionen in den Herbst- und Wintermonaten entgegenwirken können. Er betonte, wie wichtig es sei, das längere Tageslicht zu nutzen, Spaziergänge im Freien zu unternehmen, sich regelmäßig zu bewegen und sich ausgewogen zu ernähren. Er merkte an, dass ein erhöhter Kohlenhydratkonsum in dieser Zeit zu Gewichtszunahme führen könne und fügte hinzu: „Wir sollten protein- und gemüsereiche Lebensmittel verzehren und weiterhin sozialen Aktivitäten nachgehen, die die Stimmung und Motivation hochhalten.“
'Eine Behandlung könnte erforderlich sein.'Güngör betonte, dass professionelle Methoden wie Psychotherapie, Medikamente und Vitamin-D-Präparate eingesetzt werden sollten, wenn die Symptome durch milde Maßnahmen nicht abklingen, und fügte hinzu: „Obwohl die künstliche Lichttherapie in unserem Land nicht weit verbreitet ist, kann sie in einigen Fällen wirksam sein.“
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