Quellen: Indien und USA verlängern Gespräche vor Ablauf der Frist für vorläufiges Abkommen

Die Handelsgespräche zwischen indischen und US-amerikanischen Politikern wurden bis nächste Woche verlängert, da beide Seiten einen Konsens über Zollsenkungen im Agrar- und Automobilsektor anstreben. Ziel ist es, bis zum 9. Juli eine vorläufige Einigung zu erzielen, hieß es aus indischen Regierungskreisen.

Eine US-Delegation unter Führung hochrangiger Beamter des USTR, des Büros des US-Handelsbeauftragten, führte in Neu-Delhi zwei Tage lang Gespräche mit indischen Handelsvertretern unter der Leitung des Chefunterhändlers Rajesh Agrawal, hieß es aus den Quellen.

„Die beiden Länder führen derzeit gezielte Gespräche, um einen besseren Marktzugang zu ermöglichen, tarifäre und nichttarifäre Handelshemmnisse abzubauen und die Widerstandsfähigkeit sowie die Integration der Lieferketten zu verbessern“, sagte ein indischer Regierungsbeamter mit direktem Wissen über die Gespräche.

Die Unterhändler hatten ursprünglich geplant, die Gespräche bis Freitag abzuschließen, werden nun aber am Montag und Dienstag ihre Diskussionen fortsetzen, um noch offene Differenzen beizulegen, sagte ein zweiter indischer Beamter.

Die aktuellen Verhandlungen seien Teil der Bemühungen, ein begrenztes Handelsabkommen auszuhandeln, das der Trump-Administration einen Verzicht auf die gegenseitigen Zölle von 26 Prozent auf indische Waren ermöglichen könnte – Zölle, die zusammen mit den Zöllen gegen mehrere andere Handelspartner der USA für 90 Tage ausgesetzt waren, sagte der zweite Beamte.

„Viele indische Exporteure haben in den letzten zwei Wochen Lieferungen in die USA zurückgehalten, weil sie befürchteten, dass die Ladungen nicht vor der Frist am 9. Juli eintreffen könnten“, fügte der Beamte hinzu.

Indiens Exporte in die USA stiegen im Zeitraum Januar bis April im Vergleich zum Vorjahr um fast 28 Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar. Grund dafür waren vorgezogene Lieferungen im Vorfeld einer Zollerhöhung im April. Die Importe stiegen auf 14,4 Milliarden Dollar, was laut US-Regierungsdaten zu einem größeren Handelsüberschuss zugunsten Indiens führte.