Sekretärin der ING Bank gibt falsche Rechnungen und Überstunden in Höhe von über 100.000 Euro an


Eine ING-Sekretärin unterschlug der Bank mehr als hunderttausend Euro, indem sie mit den Zugangsdaten ihres Chefs falsche Rechnungen und ungerechtfertigte Überstunden deklarierte. Die Frau muss das Geld zurückzahlen und zudem die Ermittlungs- und Rechtskosten tragen.
Dies geht aus einem kürzlich veröffentlichten Urteil des Bezirksgerichts Amsterdam hervor.
Die Frau arbeitete seit 2011 für die ING und wurde Anfang 2022 persönliche Assistentin eines neuen Chefs. In dieser Funktion erhielt sie Zugriff auf dessen Postfach und Zugangsdaten. Die Frau verdiente bei der ING ein Monatsgehalt von über 5.600 Euro, exklusive Urlaubsgeld, Dreizehnmonatsgeld und Zulagen.
Nicht genugDoch das war offenbar nicht genug. Im vergangenen Herbst stellte die Personalabteilung fest, dass die Frau übermäßig viele Überstunden in Anspruch nahm. Diese Zahl war siebenmal höher als der Durchschnitt in derselben Abteilung der Bank.
Daraufhin wurde der Vorgesetzte der Frau per E-Mail aufgefordert, die Überstundenabrechnungen zu prüfen. Da die Sekretärin jedoch Zugriff auf das Postfach hatte, konnte sie die E-Mail abfangen und beantworten. Sie antwortete, dass die Erklärungen in Ordnung seien und löschte anschließend die E-Mails aus dem Postfach.
Falsche AngabenBei den darauf folgenden internen Ermittlungen wurde die Frau dennoch gefasst. Es stellte sich heraus, dass sie nicht nur eine große Zahl an Überstunden falsch angegeben hatte, sondern dass sie mit den Zugangsdaten ihres Vorgesetzten auch falsche Erklärungen in Höhe von mehreren zehntausend Euro bei der ING eingereicht hatte.
Der Arbeitgeber ließ dies nicht zu, kündigte der Frau und erstattete Anzeige wegen Urkundenfälschung und Betrug. ING ging zudem vor Gericht, um von dem ehemaligen Mitarbeiter Schadensersatz in Höhe von rund 150.000 Euro einzufordern. Aus dem kürzlich veröffentlichten Urteil geht hervor, dass das Amsterdamer Unterbezirksgericht den größten Teil der Forderung von ING zugesprochen hat.
125.000 EuroDie Frau muss der Bank mehr als 32.000 Euro an falsch deklarierten Überstunden und mehr als 77.000 Euro an zu Unrecht bezahlten Falschrechnungen zurückzahlen. Aber das ist noch nicht alles. Zudem muss der ehemalige Mitarbeiter über 14.000 Euro Ermittlungskosten und über 3.000 Euro Anwaltskosten zahlen. Insgesamt muss die Frau ihrem ehemaligen Arbeitgeber mehr als 125.000 Euro zahlen.
RTL Nieuws