Sexhexe
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Virginia Giuffres Brüder reagierten diese Woche irritiert auf Donald Trumps Behauptung, Jeffrey Epstein habe ihre damals 17-jährige Schwester einst aus seinem Spa entführt. Sie stolperten über das Wort „gestohlen“, denn ihrer Ansicht nach war das Mädchen kein Gegenstand. Stimmt Trump dem zu? Was meinen Sie?
Persönlich blieb mir der Begriff „Spa“ im Gedächtnis haften, den man meiner Meinung nach auch einfach als Prostituiertenbordell bezeichnen könnte. Mit Herrn Trump als Zuhälter, der die Kontakte damals jede Woche persönlich testete. Seine Königliche Hoheit Prinz Andrew ist da zweifellos anderer Meinung und spricht lieber von einer bibelbasierten Sonntagsschule.
Die Brüder sagten auch, Virginia sei nicht gestohlen, sondern angeworben worden. Und zwar nicht von Epstein, sondern von Ghislaine Maxwell. Virginia selbst drückte es anders aus: Sie sei von Jeffreys Sexhexe angeworben worden. Ich denke, das Konzept der Anwerbung kommt der Wahrheit in diesem Fall etwas näher. Prinz Andrew wird bald aussagen, dass er und Virginia zwei Jahre lang Brieffreunde waren, bevor sie sich zögerlich an einem Jugendlagerfeuer auf der gemütlichen Jungferninsel trafen. Mindestens fünfzig Briefe gingen dem voraus. Laut dem Prinzen gingen sie körperlich nie weiter, als dass sie ihm die Schuhe zuband. Das konnte er selbst nicht. Das hatte er im Palast nie gelernt. Dafür hatte er einen Diener.
Auch die Familie Giuffre hat Donald angefleht, den unheimlichen Maxwell nicht zu begnadigen. Das halten sie für sehr wahrscheinlich. Vor allem, wenn sie sich plötzlich an bestimmte pädophile Gäste nicht mehr erinnern kann. Sie hat bereits Rutte angerufen und gefragt, wie das geht. Das sogenannte „weiße Vergessen“. Donald hatte Ghislaine die Nummer von Mark gegeben, den er seit dem hitzigen Nato-Gipfel in Den Haag als seinen Bonussohn betrachtet.
Ich habe diese Woche das wunderbare Konzept eines Bonussohns kennengelernt, als ich las, dass Bram während eines im Fernsehen übertragenen Streits zwischen Gordon und einem Talpa-Praktikanten angefangen hatte, heiser zu bellen und Schaum vor dem Mund zu haben. Nur zur Klarstellung: Bram ist in diesem Fall nicht der böse Wolf aus Utrecht, sondern der in Ungnade gefallene Topanwalt Moszkowicz, der sich nun als Klatschkolumnist für die Literaturnachrichtensendung Shownieuws durchschlägt. „Brams Gehirn brennt“, dachte ich mitleidig, als ich von dem Vorfall auf dem Schulhof hörte.
Worum es bei dem Streit ging? Ich weiß es nicht. Warum also nicht zurückblicken? Dafür habe ich wirklich keine Zeit. Ich habe Wichtigeres im Kopf. Wie den schockierenden Wechsel der NSC-Rentnerin Agnes Joseph zu Caroline und Monas schwächelnder BBB. Der Binnenhof wurde diese Woche in seinen Grundfesten erschüttert. Sie ließ Parteichef Eddy van Hijum einsam zurück. Am späten Mittwoch, dem 29. Oktober, sitzt unser Eddy vollkommen allein in seinem völlig verlassenen Parteibüro in Den Haag. Null Sitze. Er sieht fern mit stummgeschaltetem Ton, weil ihn der immer lauter werdende Jubel von Henri Bontenbal in den Wahnsinn treibt. Er weiß bereits, dass er unser neuer Premierminister wird. Eddy sieht, dass nicht einmal in Enschede jemand für ihn gestimmt hat. Absolut niemand. Also war sogar Pietje Omtzigt mit seinem Latein am Ende. Der einzige Anruf, den er an diesem Abend erhält, ist von Yesilgöz. Nachdem sie vierzehn Sitze verloren hat, sucht sie Trost bei anderen Wahlopfern. Eddy hält sein Telefon einen Meter von seinem Ohr entfernt. Die kreischende Stimme dieser VVD-Frau ist unerträglich. Vor allem, seit sie verloren hat.
Ich sehne mich nach nächster Woche. Warum? Vitesse unternimmt einen letzten Versuch vor Gericht, im bezahlten Fußball zu bleiben. Ich hoffe aufrichtig, dass sie gewinnen. Einfach, weil sie Teil des Teams sind. Es ist wunderbar, einen Verein zu haben, mit erst diesem verrückten Dorfjuwelier Karel Aalbers und dann den unfähigsten russischen und georgischen Fantasten in diesem überteuerten Stadion. Monnikenhuizen war so verdammt gemütlich. Aber Arnheim verdient einen Fußballverein ohne blinden Scharlatan-Vorstand.
Ich meine es ernst. Macht einfach nächstes Jahr weiter. Meiner Meinung nach mit Eddy van Hijum als Vorsitzendem und Yesilgöz als Maskottchen. Die wissen, was Verlieren ist.
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