Castronno - Quo vadis, Aida? bewegt Materia Spazio Libero: Kino, Erinnerung und Menschlichkeit - - Varese News

Respektvolle Stille herrschte am Mittwoch, dem 30. Juli, während der Vorführung des international gefeierten Films Quo Vadis, Aida? im Materia Spazio Libero . Der Film erhielt eine Oscar-Nominierung, zwei BAFTA-Nominierungen, fünf Nominierungen und vier Auszeichnungen bei den Europäischen Filmpreisen sowie eine Auszeichnung bei den Independent Spirit Awards und eine Anerkennung beim Rotterdam Film Festival. Der Abend wurde von Varesenews-Redakteur Marco Giovannelli eingeleitet, der betonte, dass Spielfilme ein notwendiges Instrument für die Berichterstattung über Themen seien, die Zeitungen bisher nicht als Berufe bezeichnen wollten, und ein nützliches Instrument, um über aktuelle Themen zu berichten.
Die Geschichte von Aida: Erinnerung und Schmerz aus dem Herzen EuropasDie Sensibilität der bosnischen Regisseurin Jasmila Žbanić wird vom ersten Bild an deutlich, wenn sie die Tragödie von Srebrenica aus der Sicht von Aida, einer Dolmetscherin für die Vereinten Nationen zur Zeit der Besetzung ihrer Stadt, schildert. „Quo vadis, Aida?“ basiert auf der wahren Geschichte des Übersetzers Hasan Nuhanovic und erzählt fernab jeglicher Rhetorik ein menschliches Drama, das ethnische, religiöse und geografische Grenzen überschreitet.
„Ich weiß nicht, was als nächstes kommt“: Die Macht aktueller EreignisseEs ist zwar nicht Sarajevo, aber dennoch Bosnien. Der Film setzt sich auf schmerzhafte Weise mit aktuellen Ereignissen auseinander: Er zeigt, was heute im Westjordanland, in der Ukraine und anderswo geschieht, und verdeutlicht die Parallelen, die der Fortschritt nicht auslöschen kann. Wenn heute, wie der tragische Ausgang von Awdah Hathaleens Leben zeigt, Ruhm nicht vor Tragödien schützt, dann garantierte eine Anstellung bei der UNO nicht die Wiedervereinigung mit der Familie.
Die erzählerische Stärke des Films liegt auch in der Darstellung des Alltags, der sich parallel zum Horror fortsetzt. Essen brennt am Herd, Hunde streunen umher, Kinder werden geboren. Žbanić verzichtet bewusst auf Gewalt und thematisiert stattdessen Irrationalität, was dem Film mehr Farbe verleiht. Mit ausdrucksstarken Nahaufnahmen und ausführlichen Aufnahmen der Statisten, die die gesamte Bevölkerung darstellen, werden die Themen Grenze und Gefangenschaft, der Wahnsinn, der durch Brutalität und Gewalt entsteht, und das Leben in Konzentrationslagern thematisiert. Tagebücher und Erinnerungen spielen auch im Epilog des Drehbuchs eine zentrale Rolle.
Varese News