Apropos Natur: Geister in den Baumkronen: Den Haubenschnäpper kennenlernen

Jeder, der schon einmal Vögel beobachtet hat, weiß, dass manche Vögel schwieriger zu finden sind als andere. Jeder, der sein Leben lang Vögel beobachtet hat, weiß, dass manche Arten unglaublich schwer zu finden sind. Jeder, der schon einmal versucht hat, Vögel zu fotografieren, weiß, dass manche Arten unglaublich schwer zu finden und noch schwerer im Sucher einer Kamera zu erkennen sind. Heute stelle ich Ihnen genau so einen Vogel vor: den Haubenschnäpper (Myiarchuscrinitus).
Um etwas transparenter zu sein, muss ich einen Aspekt dieses Vogels klarstellen. Es ist (überhaupt nicht) schwer, diese Art zu finden. Der Haubenschnäpper verfügt über eine besonders laute Sammlung von Lauten, die so charakteristisch sind, dass man sie praktisch nicht mit anderen einheimischen Vögeln verwechseln kann. Wenn man eine Art als „dauerhaft verstört“ beschreiben könnte, dann wäre es diese. Natürlich ist es nur eine Frage der menschlichen Interpretation, aber Haubenschnäpper klingen immer ein wenig überrascht und gleichzeitig ein wenig verärgert.
Das Problem besteht darin, dass sie sich meist in den Baumkronen aufhalten und sich daher in relativ alten Wäldern 21 bis 30 Meter über dem Boden befinden können. Aus dieser Position heraus verfolgt der Schopftyrann eine Jagdstrategie namens „Habicht“. Dabei sitzt der Vogel auf einer exponierten Sitzstange und wartet darauf, dass etwas Essbares vorbeifliegt. Sobald er die Beute gesichtet hat, macht er einen Ausfallschritt und schnappt sie aus der Luft. Diese Jagd unterscheidet sich von der Luftjagd der Schwalben, da Schwalben nur selten landen. Der Tyrann landet nach jedem Habichtversuch und bereitet sich auf das nächste vorbeifliegende Insekt vor.
Die Standortwahl des Haubenschnäppers erschwert die Ortung und Fotografie zusätzlich. Wie viele andere Arten suchen auch diese Vögel nach alten Spechthöhlen, die sie zu ihren eigenen machen können. Spechte bauen jedes Jahr neue Nesthöhlen, wodurch in den kommenden Sommern wertvolle Nistplätze frei werden.
Haubenschnäpper suchen wahrscheinlich nach Nestern von Goldspecht, Rotbauchspechten und sogar Haarspechten, die sich 9 bis 15 Meter über dem Boden befinden. Solche Höhlen sind selten und wunderschön, daher müssen die Schnäpper die Wälder auf der Suche nach ihnen durchkämmen. Sobald eine Höhle besetzt ist, füllen die Schnäpper sie mit trockenem Laub, Fell, Federn und sogar Schlangenhäuten. Das ist eine dekorative Exzentrizität, von der ich bei anderen Arten noch nie gehört habe, und ich bin erstaunt, dass ein unternehmungslustiger Mensch auf einen Baum kletterte, um zu sehen, wie ein Nest aussieht. Wissenschaftler leisten täglich im Stillen Erstaunliches.
In das neue Nest legt das Weibchen durchschnittlich fünf cremeweiße Eier, die mit braunen, olivgrünen und sogar lavendelfarbenen Flecken verziert sind. Wie bei fast allen neotropischen Zugvögeln, die uns im Sommer besuchen, beträgt die Brutzeit der Eier etwa zwei Wochen. An diesen Tagen herrscht im Wald eine sehr ruhige Atmosphäre, da das Weibchen während des Brutens keine Aufmerksamkeit erregen möchte.
Nach dem Schlüpfen der Eier beginnt die Aktivität im Wald zwei Wochen lang zuzunehmen. Das Männchen, das das Revier des Paares die ganze Zeit verteidigt hat, darf nun an der Aufzucht der Küken mitwirken und Futter liefern. Die beiden erwachsenen Vögel bleiben durch ihre wunderbaren Lautäußerungen in Kontakt, und die Küken beginnen schließlich, ihre Stimmen in die Kakophonie des Fliegenschnäppers einfließen zu lassen.
Doch an diesem besonderen Tag, wenn die Küken beschließen, das Nest zu verlassen, herrscht im Wald ein Wahnsinnsausbruch. Hungrige Jungvögel verteilen sich im Wald und schreien ständig nach Futter. Die Eltern, völlig verwahrlost und am Rande des Wahnsinns, versuchen, den Überblick über ihren Nachwuchs zu behalten und gleichzeitig auf Futtersuche zu gehen. Der Druck muss enorm sein, und die einzige menschliche Analogie, die ich mir vorstellen kann, ist eine Kindergeburtstagsparty in einer Pizzeria, während andere Kinder zur gleichen Zeit auch andere Partys feiern. Mir lief ein unwillkürlicher Schauer über den Rücken.
Eines der schönen Dinge an der modernen Technologie ist die Existenz einer Bibliothek mit Vogelgesängen. Ich habe auf meiner Website Links zu einigen meiner Lieblingsseiten zur Ornithologie veröffentlicht. Geben Sie einfach den Namen einer beliebigen Art ein und Sie gelangen zu einem Online-Feldführer mit allerlei wundervollen Inhalten, darunter Gesänge, Rufe und andere Lautäußerungen verschiedener Arten. Besuchen Sie speakingofnature.com und besuchen Sie die Seite „Reader's Corner“ für die Links. Beobachten Sie die Laute eine Weile und gehen Sie dann nach draußen, um zu sehen, ob Sie einen dieser wunderschönen Geister oben in den Baumkronen entdecken können.
Bill Danielson ist seit 28 Jahren professioneller Autor und Naturfotograf. Er arbeitete für den National Park Service, den US Forest Service, die Nature Conservancy und die Massachusetts State Parks und unterrichtet derzeit Biologie und Physik an High Schools. Weitere Informationen finden Sie auf seiner Website www.speakingofnature.com oder auf Speaking of Nature auf Facebook.
Daily Hampshire Gazette