F-35-Kauf von der Rechten in Frage gestellt

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Ein PLR-Nationalrat fordert als Reaktion auf die von Donald Trump angekündigten Zölle eine Ausstiegsklausel aus dem Vertrag zum Kauf von US-Militärjets.

Die Auslieferung amerikanischer F-35 an die Schweiz soll 2027 beginnen.
Die Unterstützung der Rechten für den Kauf von F-35-Kampfflugzeugen ist nicht mehr ungeteilt. Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump , 39 Prozent Zölle auf Schweizer Produkte zu erheben, hat Nationalrat Hans-Peter Portmann (FDP/ZH) der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats einen entsprechenden Antrag vorgelegt, berichtet die SonntagsZeitung.
Der Abgeordnete fordert eine „diplomatische Offensive“ des EDA gegenüber der US-Regierung, um Ausstiegsklauseln für den Fall einseitiger Preiserhöhungen oder Verzögerungen bei der Auslieferung von US-Militärjets zu ermöglichen. Zu diesen Bedingungen würde auch das Patriot-Raketensystem gehören.
Bisher hätten sich nur die Sozialisten und die Grünen gegen den Kauf der F-35 ausgesprochen, wie die Sonntagszeitung betont. Doch nun mache sich auch aus dem Mitte-Rechts-Lager Kritik breit, zumal die Gesamtkosten für die Kampfjets um 1,3 Milliarden Franken steigen könnten. Alt-Bundesrätin Viola Amherd hatte versprochen, die 6-Milliarden-Marke nicht zu überschreiten.
Hans-Peter Portmann hält es deshalb für inakzeptabel, dass die USA die Schweiz wirtschaftlich benachteiligen, indem sie ihr hohe Preise für neue Kampfjets auferlegen . „Das können wir unseren Bürgern nicht aufzwingen“, erklärt er.
Um die Ausrüstung der Schweizer Armee mit genügend Kampfflugzeugen sicherzustellen, schlägt der Nationalrat zudem eine Kompromisslösung vor: Er solle nur sechs der geplanten 36 – teilweise bereits in den USA bezahlten – F-35 erhalten und die übrigen Maschinen bei europäischen Herstellern bestellen.
Flugzeuge wie der Eurofighter, der schwedische Gripen oder die französische Rafale könnten den dringenden Bedarf unseres Landes an Luftverteidigung decken. Dieses Doppelflugzeugmodell ist für die Schweiz nichts Neues, denn die Armee operiert schon seit langem mit F/A-18 und F-5 Tiger, wie Hans-Peter Portmann betont.
20 Minutes