Noroña kritisiert den Brief von Andy López nach seiner Japanreise: „Er ist schrecklich.“

In einer unerwarteten Wendung, die die nationale politische Debatte entfacht hat, ist ein von Andrés López Beltrán, dem Sohn des ehemaligen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador, unterzeichneter Brief ins Zentrum der Aufmerksamkeit geraten. Darin versucht er, seinen Urlaub in Japan zu rechtfertigen. Der Präsident des Senatsrats, Gerardo Fernández Noroña, wies den Brief jedoch umgehend als „schrecklich“ zurück.
Der PT-Senator äußerte in einem Interview mit den Medien vor einer Sitzung der Ständigen Kommission Zweifel an der Echtheit des Briefes, machte jedoch seine Meinung zu dessen Inhalt deutlich.
„Ehrlich gesagt, halte ich das nicht für seinen Stil. Wir warten ab, bis er sagt, ob er den Brief geschrieben hat oder nicht, und wenn er das bejaht, werde ich meine Meinung dazu sagen. So oder so, wer auch immer ihn geschrieben hat, er ist schrecklich“, erklärte er.
Was wie eine unbedeutende Episode in den sozialen Medien aussah, wurde bald zu einem nationalen Thema, und zahlreiche Politiker beteiligten sich an der Debatte.
PAN-Senator Ricardo Anaya folgte ihm in nichts nach. In eindringlichen Erklärungen bezeichnete er diejenigen, die Luxusreisen mit dem Vorwand rechtfertigen, ein „ziemlich mittelmäßiges Leben“ zu führen, als „Heuchler“.
„Sie sind Betrüger, sie sind Schwindler. Sie behaupten, in einem ‚fairen Mittelfeld‘ zu leben und machen die teuersten Reisen, die ein Mensch jemals machen kann.“
Anaya forderte vollständige Transparenz hinsichtlich der Herkunft des Geldes für die Reise nach Japan und verlangte klare Nachweise über die für Flug und Unterkunft verwendeten Bankkonten. Seine Anschuldigung reiht sich in eine wachsende Welle von Fragen über die finanziellen Mittel der Kinder des ehemaligen Präsidenten ein, insbesondere angesichts der angeblichen mangelnden Privilegien dieser Kinder.
Auch PRI-Senator Alejandro Moreno reagierte scharf. Vom Patio del Federalismo (Innenhof des Föderalismus) aus übte er vernichtende Kritik:
„Dieser Brief ist erbärmlich. Die Tlatoani wollten das Projekt erben, als wäre es eine Monarchie. Der Erbe erwies sich als erbärmlich und tollpatschig. Wir haben ihm bei der Wahl das Leben schwer gemacht.“
Diese Aussagen rücken die Kinder von AMLO erneut ins Rampenlicht, insbesondere nach den jüngsten Wahlen, bei denen Andrés Manuel López Beltrán eine aktive Rolle bei der territorialen Organisation der Morena-Partei spielte.
Die Kontroverse beschränkte sich nicht auf die Hallen des Senats. Auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) und Instagram machten Nutzer und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den Brief zu einem landesweiten Trendthema. Während einige Morena-Anhänger López Beltráns Urlaubsanspruch verteidigen, fordern andere eine gründliche Abrechnung.
Der Originalbeitrag wurde von Andy selbst auf seinem Instagram-Konto geteilt, was ihm Authentizität verleiht, obwohl er keine direkten Erklärungen gegenüber der Presse abgegeben hat.
Bisher haben weder Morena noch López Beltrán eine offizielle Stellungnahme zur Urheberschaft des Briefes abgegeben, was die Ungewissheit aufrechterhält. Fernández Noroña ist der Meinung, dass der Stil des Dokuments nicht mit dem von Andy übereinstimmt, räumt jedoch ein, dass seine Meinung, wäre er der Verfasser, dieselbe geblieben wäre: „Es ist schrecklich.“
Über den Inhalt des Briefes hinaus hat dieser Vorfall eine dringende Debatte neu entfacht: Werden die Kinder der Machthaber als Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Verantwortung gezogen? Für die Opposition ist die Antwort ein klares Ja. Für Morena bleibt das Thema unbequem und wurde nicht klar angesprochen.
Der Brief von Andy López rechtfertigte keineswegs eine persönliche Reise, sondern führte letztlich zu einer Imagekrise für die Familie des ehemaligen Präsidenten und Morena. Angesichts der Kritik von allen Seiten und des wachsenden sozialen Drucks scheint das von AMLO propagierte Narrativ einer „fairen Vermittlung“ in Frage gestellt zu werden.
La Verdad Yucatán