Kritik an geplanter Rentenkommission: Aktuarvereinigung fordert Agenda 2035 für Alterssicherung

Die Deutsche Aktuarvereinigung drängt auf eine grundlegende Reform der Alterssicherung bis 2035. Susanna Adelhardt, Vorsitzende des Verbands, fordert die Bundesregierung auf, die geplante Rentenkommission unverzüglich einzusetzen und mit einem klaren politischen Mandat auszustatten.
„Es zählt jetzt nur noch eins: machen – jetzt“, sagt Adelhardt. Die Kommission müsse schnell handeln, „damit wir unseren Kindern auch beim Thema Alterssicherung noch in die Augen schauen können.“
Spätestens 2035 seien alle geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Bis dahin müsse eine zukunftsfeste und stabile Alterssicherung etabliert sein. Adelhardt warnt vor einem „weiter so“, das künftige Beitrags- und Steuerzahler erheblich belaste.
Drei konkrete Forderungen der DAVDie Aktuarvereinigung stellt drei konkrete Forderungen an die Politik: Erstens soll die Rentenkommission sofort starten und nicht weiter vertagt werden. Zweitens müsse sie klare Zielgrößen definieren statt nur zu prüfen. Drittens sollten alle Optionen ohne Denkverbote auf den Tisch - von Besitzständen über steuerliche Anreize bis hin zur Erweiterung der Kapitaldeckung.
„Wer Reformen ernst meint, muss sich auch den unangenehmen Realitäten stellen und unbequeme Antworten formulieren“, betont Adelhardt. Die Kommission solle das Zusammenspiel aller drei Säulen der Alterssicherung in den Blick nehmen: die umlagefinanzierte gesetzliche Rente, die betriebliche Altersversorgung und die private Vorsorge.
„Der demografische Wandel lässt sich nicht wegverhandeln – und genauso wenig mathematisch ignorieren“, warnt die Verbandschefin. Populäre kurzfristige Wohltaten von heute seien die Belastungen der nächsten Generation und verletzten jede Definition von Generationengerechtigkeit.
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