Am Flughafen Zürich stehen die intensivsten Wochen des Jahres an: Was müssen Passagiere beachten?


Mit dem Beginn der Schulferien in den ersten Kantonen steigen auch die Passagierzahlen am Zürcher Flughafen. Juli und August sind jeweils die Monate mit dem höchsten Aufkommen. Am meisten Betrieb herrscht an den Wochenenden. Dann wird im Sommer regelmässig die Grenze von 100 000 Passagieren pro Tag überschritten.
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Das intensivste Wochenende erwartet der Flughafen dieses Jahr am 19. und 20. Juli – auch weil dann viele Leute bereits wieder aus den Ferien zurückkehren. Vergangenes Jahr war der 26. Juli der Tag mit den meisten Passagieren.
Generell lässt sich sagen, dass sich die Passagierzahlen im laufenden Jahr wieder auf das Niveau von vor der Corona-Pandemie eingependelt haben. Bei den Flugbewegungen ist das noch nicht ganz der Fall.
Was muss ich bei der Anreise beachten?Die Airlines empfehlen, zwischen zwei und drei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein, um genügend Zeit für den Check-in und die Sicherheitskontrollen zu haben. Zu normalen Zeiten mögen diese Angaben grosszügig bemessen sein, in der Hauptferienzeit sieht es je nach Tag vielleicht anders aus.
Beim Check-in ist es aber ohnehin sinnvoll, dieses bereits vor der Reise online zu erledigen. Dies ist in der Regel ab 23 Stunden vor dem Abflug möglich. Wer nur mit Handgepäck reist, kann dann mit dem Boarding-Pass auf dem Handy zum Gate gehen. Wer seinen Koffer aufgeben möchte, kann ebenfalls online einchecken.
Allerdings muss man dann zusätzlich an einem Automaten am Flughafen eine Etikette ausdrucken und das Gepäckstück beim Bag-Drop selbst auf ein Fliessband stellen. Achtung: Self-Bag-Drop ist nicht bei allen Airlines und nicht rund um die Uhr möglich.
Wie war das nochmals mit den Gepäckvorschriften?Noch immer gilt, dass Flüssigkeiten (auch Crèmes usw.) im Handgepäck nur in Behältern von maximal 100 Millilitern mitgeführt werden dürfen – und zwar in einem wiederverschliessbaren 1-Liter-Plastikbeutel. Für Medikamente und Babynahrung sind auch etwas grössere Mengen möglich.
Hingegen dürfen Akkus, Batterien und Powerbanks, aber auch elektronische Zigaretten nicht mit dem Gepäck aufgegeben werden. Sie müssen ins Handgepäck.
Ab Oktober beginnt der Flughafen Zürich mit der Einrichtung von sogenannten CT-Scannern. Diese Geräte, von denen zurzeit zwei zu Testzwecken im Einsatz sind, sollen die Wartezeiten verkürzen. Der Grund: Passagiere müssen elektronische Geräte und Flüssigkeiten für die Kontrolle nicht mehr aus dem Handgepäck nehmen.
Wie orientiere ich mich am Flughafen?Infos rund um den Flug erhalten Passagiere, wenn sie auf der Website des Zürcher Flughafens bei der Liste mit den Abflügen auf die Destination klicken. Neben der empfohlenen Einfindungszeit in Kloten gibt es auch die Möglichkeit, sich einen Flug zu «merken» und so per Whatsapp Infos über Verspätungen, Boarding-Zeiten oder Pläne zum Gate zu erhalten.
Warum kommt es zu Verspätungen?Die Gründe für die Verspätung von Flügen sind vielfältig und können nur zum Teil beeinflusst werden, etwa wenn sich die Überlastung anderer Flughäfen auf den Betrieb in Zürich auswirkt. Erschwerend hinzukommen können Ereignisse wie Streiks – beispielsweise gerade am Donnerstag, als in Frankreich das Personal der Flugsicherung streikte und Flüge umgebucht werden mussten.
Weiter gilt der Betrieb am Flughafen Zürich als anfällig für Windverhältnisse. Das bedeutet, dass die Kapazität schon bei verhältnismässig tiefen Windgeschwindigkeiten aus Sicherheitsgründen verringert werden muss und somit weniger Starts und Landungen möglich sind.
Auch Gewitter, wie sie im Sommer häufiger auftreten, haben einen Einfluss auf den Betrieb: Dann wird nämlich das sogenannte Handling gestoppt, also beispielsweise das Ein- und Ausladen von Gepäck bei den Flugzeugen.
Wie versuchen der Flughafen und die Airlines, Verspätungen zu vermeiden?Ein Flug gilt als pünktlich, wenn die Maschine spätestens 14 Minuten und 59 Sekunden nach der geplanten Zeit startet oder landet. Bei der Airline Swiss sind im laufenden Jahr 72 Prozent der Flüge pünktlich gestartet. Das ist eine leichte Verbesserung zu 2024, wo der Wert in der Periode von Januar bis Juni bei 68 Prozent lag. Bei der Ankunft war die Pünktlichkeit deutlich höher.
Wie die Swiss am Donnerstag mitteilte, dürfte es «sehr schwierig» werden, das verbesserte Niveau über die intensiven Sommermonate zu halten. Um den Betrieb zu stabilisieren, wird die Airline mit Puffern arbeiten, das sind Reserveflugzeuge und zusätzliche Crews, die bei Bedarf einspringen können. Zudem soll die neu geschaffene Funktion eines «Turnaround-Managers» dafür sorgen, dass die Phase zwischen Ankunft und Abflug eines Flugzeugs mit Beladen, Tanken und Reinigen reibungslos abläuft.
nzz.ch