Zverev spricht entwaffnend offen über Leere - so geht es vielen von uns auch

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Zverev spricht entwaffnend offen über Leere - so geht es vielen von uns auch

Zverev spricht entwaffnend offen über Leere - so geht es vielen von uns auch

Tennis-Star Zverev spricht von innerer Leere, er spüre keine Freude mehr. Ein Gefühl, das viele kennen: Was helfen kann: praktische Tipps statt Therapie-Floskeln.

Als Alexander Zverev nach seinem Wimbledon-Aus vor die Kameras tritt und sagt: „Ich habe mich noch nie so leer gefühlt“, stockt kurz der Atem. Nicht wegen seines überraschend verlorenen Matches in der ersten Runde. Sondern wegen der entwaffnenden Offenheit.

Wer sich so äußert, zeigt keine Schwäche, sondern spricht ein Gefühl aus, das viele kennen – und kaum jemand benennt.

Das ist ein Moment der Entkopplung von Erfolg und emotionaler Resonanz. Ein Phänomen, das nicht nur Sportstars betrifft. Auch Menschen mit sicherem Job, Familie oder hohem Einkommen erleben: Ich habe scheinbar alles – und trotzdem spüre ich nichts. Es fehlt der innere Applaus, diese Rückkopplung, dass man auf dem richtigen Weg ist.

Praxis-Tipp: Halte abends drei Minuten inne und beantworte für dich schriftlich:

  1. Was habe ich heute Gutes getan – für mich oder andere?
  2. Wo hätte ich mir mehr Mitgefühl gewünscht – von mir selbst?

Diese kleine Reflexion schafft inneren Kontakt – ganz ohne Medaille.

Selbstzweifel sind wie Schleichkatzen: Sie kommen nachts, sind flink und schwer zu greifen. Dabei gehören sie zur menschlichen Grundausstattung.

Sie sichern soziale Anpassung und fördern Entwicklung. Doch wenn sie chronisch werden, entsteht ein innerer Kritiker, der uns ständig abwertet.

Christoph Maria Michalski ist „Der Konfliktnavigator“ – renommierter Streitexperte, Autor des neuen Buches „Streiten mit System – Wie du lernst, Konflikte zu lieben“ und gefragter Redner. Seine praxiserprobten Methoden helfen Führungskräften und Teams, auch knifflige Situationen souverän zu meistern. Mit einem ungewöhnlichen Dreiklang aus Musikpädagoge, Erwachsenenbildner und IT-Profi bringt er Verstand, Gefühl und System in Einklang. Sein Versprechen: weniger Stress, mehr Erfolg, mehr Leichtigkeit. Privat ist er Zauberer, Marathonläufer und Motorradfan – ein lebendiger Beweis dafür, dass Energie und Kreativität keine Gegensätze sind.

Psychologisch spricht man vom negativen Selbstkonzept: Der Glaube, nicht genug zu sein – trotz objektiver Erfolge. Das kann durch Erziehung, Vergleiche, Kritik oder Perfektionismus geprägt sein.

Praxis-Tipp: Führe eine Woche lang ein „Beweissammelbuch“. Schreibe täglich auf:

  1. Drei Dinge, die du gut gemacht hast.
  2. Einen Moment, in dem du dir selbst loyal geblieben bist.

Das klingt schlicht – wirkt aber tief. Denn unser Gehirn liebt Wiederholung. Und neue Gedanken brauchen Training wie Muskeln.

Die Leere ist ein stiller Besucher. Kein Drama, kein Schmerz, nur ein „Es fehlt was“. Das macht sie so tückisch. Meist steckt dahinter eine Vernachlässigung emotionaler Grundbedürfnisse: Zugehörigkeit, Autonomie, Sinn, Freude.

Im Alltag funktionieren wir oft nur noch. Termine, To-dos, Deadlines. Doch Leben ist mehr als Taktung. Und Freude kommt selten von allein, sie will eingeladen werden.

Praxis-Tipp: Erstelle eine Liste von „Freude-Momenten“, die maximal 30 Minuten dauern:

  1. Musik hören und tanzen
  2. jemanden spontan anrufen
  3. Lieblingsessen kochen
  4. ins Grüne fahren
  5. Wähle jeden Tag einen dieser Punkte. Freude ist ein Muskel – nicht nur ein Zufall.

Gute Frage. Müdigkeit vergeht durch Schlaf, Überforderung bleibt. Das eine ist regenerativ, das andere ein Warnsignal. Achte auf folgende Anzeichen:

  1. Du hast häufig keine Lust auf Dinge, die dir früher Freude gemacht haben.
  2. Du reagierst gereizter oder emotionaler als sonst.
  3. Du wachst nachts mit Grübelgedanken auf.

Das spricht für eine emotionale Erschöpfung, die oft mit unausgesprochenen Konflikten oder ungestillten Bedürfnissen einhergeht.

Praxis-Tipp: Stell dir regelmäßig die „Ampel-Frage“:

  1. Rot: Was tut mir nicht gut?
  2. Gelb: Was kostet Kraft, aber ist gerade nötig?
  3. Grün: Was gibt mir Energie?

Mach dir die Antworten sichtbar – als Zettel am Kühlschrank oder als Handy-Hintergrund.

Weil wir stark sein wollen. Weil wir gelernt haben: „Reiß dich zusammen.“ Weil wir nicht nerven, nicht auffallen, nicht scheitern wollen. Und weil psychische Erschöpfung unsichtbar ist. Man sieht kein Gipsbein, kein Fieberthermometer.

Doch Hilfe holen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstverantwortung. Psychologen sprechen hier vom Selbstfürsorge-Kompetenzindex – je höher, desto gesünder der Umgang mit Herausforderungen.

Praxis-Tipp: Starte im Kleinen.

  1. Sag jemandem im Freundeskreis ehrlich, wie es dir geht.
  2. Geh nicht allein spazieren, sondern mit jemandem.
  3. Nutze eine anonyme Beratungsstelle – online oder telefonisch.

Du musst nicht gleich in Therapie. Aber du darfst dich ernst nehmen.

Dann stehst du mitten in einem klassischen Ambiguitätszustand – du fühlst Unstimmigkeit, aber keine klare Richtung. Das ist kein Defekt, sondern ein inneres Warnsystem. Es lädt dich ein, wieder in Kontakt mit dir zu kommen – jenseits der äußeren Rollen.

Der erste Schritt: Erlaub dir, nicht sofort eine Lösung zu haben. Der zweite: Beweg dich. Im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.

Praxis-Tipp: Mache jeden Tag 10 Minuten einen bewussten Spaziergang – ohne Handy, ohne Musik. Nur du, deine Gedanken, dein Atem.

Stell dir dabei drei Fragen:

  1. Was will ich heute weniger machen?
  2. Was will ich heute mehr spüren?
  3. Was würde mir heute gut tun?

Antworten kommen nicht immer sofort. Aber sie kommen.

Zverevs Worte nach seinem frühen Aus in Wimbledon wirken nach, weil sie nicht nur über Tennis sprechen – sondern über uns alle. Über das Gefühl, im Leben zu funktionieren, aber emotional nicht mehr angeschlossen zu sein.

Die gute Nachricht: Man muss nicht berühmt sein, um sich selbst wieder näherzukommen. Kleine Schritte, ehrliche Fragen und sanfte Rituale reichen oft aus, um die innere Leere zu füllen. Nicht von außen – sondern aus sich selbst heraus

Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.

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