Polen feiert historischen Sieg - Harder verletzt ausgewechselt

Schon vor dem dritten Gruppenspiel hatten Polen und Dänemark keine Chance mehr, das Viertelfinale der Frauen-EM zu erreichen. Die Polinnen durften dennoch einen historischen Sieg bejubeln.
Zum Ende der Gruppenphase siegte Polen mit 3:2 gegen Dänemark. IMAGO/Beautiful Sports
Für Polen und Dänemark ging es im direkten Duell nur noch darum, die Plätze 3 und 4 in Gruppe C unter sich auszumachen. Beide Nationen hatten an den ersten beiden Gruppenspieltagen jeweils gegen Deutschland sowie Schweden verloren und dementsprechend keine Chance mehr auf das Viertelfinal-Ticket.
Nach ersten harmlosen Annäherungsversuchen auf beiden Seiten war es Dänemarks Thomsen, die aus kurzer Distanz nur knapp über das polnische Gehäuse schoss (8.). Bei der vorausgegangenen Flanke hatte sich Polens Verteidigerin Zieniewicz verschätzt, die gemeinsam mit Kamczyk und Padilla-Bidas in die Startelf gerückt war.
Apropos Padilla-Bidas. Der 22-Jährigen sollte nur fünf Minuten später Historisches gelingen. Über Umwege landete die Kugel vor ihren Füßen, sodass sie nicht nur zur Führung abstaubte, sondern zugleich auch das erste polnische Tor bei einer Frauen-EM erzielte. Doch damit nicht genug, denn in der 20. Minute stand es schließlich schon 2:0. Eine Flanke von Padilla-Bidas veredelte Pajor per Kopf.
Harder muss verletzt vom FeldDem Umstand, dass Dänemark auch in der Folge völlig von der Rolle war und gleich zweimal Glück hatte, nicht das dritte Gegentor zu kassieren (29./32.), war indes eine verletzungsbedingte Auswechslung vorausgegangen. Harder hatte sich augenscheinlich am Gesäß verletzt und musste frühzeitig von Bredgaard ersetzt werden (25.).

Pernille Harder musste nach 25 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden. IMAGO/Beautiful Sports
Gänzlich chancenlos wollten sich die Däninnen allerdings nicht in die Pause verabschieden, kratzten sie in Person von Bruun doch gleich zweimal am Anschlusstreffer. Nachdem die Stürmerin erst an die Latte geköpft hatte (45.+1), scheiterte sie anschließend an Szemik (45.+2).
Dänemark wird stärker und kratzt am AusgleichIm zweiten Durchgang sollte Dänemark zunehmend an Spielkontrolle gewinnen, wenngleich zunächst einmal Padilla-Bidas eine Großchance auf das polnische 3:0 vergeben hatte (50.). Neun weitere Minuten hielt das 0:2 aus dänischer Sicht an, ehe Thomsen unter kräftiger Mithilfe von Szemik das 1:2 bejubeln durfte.
Die Däninnen agierten inzwischen viel mutiger als vor der Pause - und belohnten sich in der 70. Minute schließlich auch mit dem vermeintlichen Ausgleich. Da Torschützin Nadim jedoch in der Entstehung im Abseits gestanden hatte, zählte ihr Joker-Treffer nach VAR-Check nicht.
Polen bringt Sieg über die ZeitAuch die Schlussphase sollte nochmal einiges zu bieten haben - angefangen in Minute 76, als die eingewechselte Wiankowska auf 3:1 für Polen stellte. Mit rechts schlenzte die Spielerin des 1. FC Köln den Ball an die Unterkante der Latte und ins Tor.


Stadion | Swissporarena |
Zuschauer | 14.213 |
Dänemark stemmte sich im letzten Spiel von Nationaltrainer Andree Jeglertz (Wechsel zu Manchester City) nochmals mit allen Mitteln gegen die dritte Niederlage und durfte durch den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Bruun (83.) nochmals hoffen. Da die Kugel allerdings auch in der Nachspielzeit nicht mehr in den polnischen Kasten fliegen wollte, feierten die Polinnen letztlich nicht nur Platz 3, sondern auch ihren ersten Sieg bei einer Europameisterschaft.
kicker