Nach Sturz bei Wettkampf: Italienischer Turner aus künstlichem Koma erwacht

Der italienische Turner Lorenzo Bonicelli stürzte bei der Universiade schwer und lag nach einer Halswirbel-OP im künstlichen Koma. Jetzt ist er aufgewacht und sein Zustand ist stabil.
Ein tragischer Unfall überschattet die World University Games (Universiade) im nordrhein-westfälischen Essen: Der 23-jährige italienische Turner Lorenzo Bonicelli erlitt bei einem Wettkampf an den Ringen einen schweren Sturz. Er befindet sich mittlerweile in einem „stabilen Zustand“ und zeigt "positive Anzeichen", nachdem er aus dem künstlichen Koma erwacht ist. Das teilte der italienische Turnverband am Freitag mit.
Während seines dritten Durchgangs verlor der Athlet am Mittwoch während der Qualifikation im Geräteturnen das Gleichgewicht und fiel unglücklich auf den Nacken. Er blieb reglos am Boden liegen, woraufhin sofort medizinisches Personal eingriff und ihn in ein nahegelegenes Krankenhaus brachte.
Dort wurde Bonicelli noch am selben Tag an der Halswirbelsäule operiert. Die Ärzte versetzten ihn anschließend in ein künstliches Koma, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
"Es wird mindestens zehn Tage dauern, bis man mehr über seinen Zustand sagen kann", schrieb Steve Butcher, der ehemalige Präsident des Internationalen Turnerbunds (FIG), am Donnerstag noch auf Facebook. "Die gesamte Turnfamilie betet und drückt die Daumen für eine vollständige Genesung.“
Als Reaktion auf den Unfall zog sich das gesamte italienische Turn-Team aus dem Wettbewerb zurück. Lorenzo Bonicelli gilt als eines der größten Nachwuchstalente Italiens. Er war Mitglied der Junioren-Nationalmannschaft, mit der er 2019 WM-Bronze holte. Er ist zudem für die Italiener die große Olympia-Hoffnung für 2028 in Los Angeles.
FOCUS