Ex-Fifa-Präsident attackiert Infantino: „Fußball an Saudi-Arabien verloren"

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Ex-Fifa-Präsident attackiert Infantino: „Fußball an Saudi-Arabien verloren"

Ex-Fifa-Präsident attackiert Infantino: „Fußball an Saudi-Arabien verloren"

Die Klub-WM kommt zu ihrem Ende. Ex-FIFA-Chef Sepp Blatter hat dazu eine klare Meinung. Auch an der Führung des Fußball-Weltverbandes arbeitet sich der Schweizer ab.

Der frühere Fifa-Präsident Joseph „Sepp“ Blatter ist mit der heutigen Führung des Fußball-Weltverbandes unter Führung seines Schweizer Landsmannes Gianni Infantino hart ins Gericht gegangen. Zugleich beklagte der 89-Jährige durch die Klub-Weltmeisterschaft in den USA ein Überangebot von Fußball und den Ausverkauf der Sportart an Saudi-Arabien. „Ja, wir haben den Fußball an Saudi-Arabien verloren. Wir haben ihn offeriert, und die haben ihn genommen“, erklärte der ehemalige Top-Funktionär im Interview mit den TV-Sendern RTL/ntv.

„Und erstaunlicherweise gibt es innerhalb der Fifa keine Opposition dagegen“, sagte Blatter weiter. Auf den Einwand, dass es auch unter seiner Führung keine Widerstände gab, verteidigte er sich. „Doch, damals gab es noch Kongresse, wo Probleme diskutiert wurden und der Kongress entschieden hat. Heute wird im Kongress nicht mehr diskutiert“, urteilte er. Man brauche nicht mal einen Kongress zu machen und die Leute einzuladen, man mache alles elektronisch und niemand sage etwas.

Der frühere Fifa-Präsident Sepp Blatter
Der frühere Fifa-Präsident Sepp Blatter Getty

Das saudische Königreich ist Gastgeber der WM 2034 und trat nun als großer Sponsor der Klub-WM in den USA auf. Durch den Kauf von Anteilen am Streamingdienst Dazn im Wert von einer Milliarde US-Dollar finanzierte Saudi-Arabien fast im Alleingang das Turnier. Zudem spielen etliche Stars wie Cristiano Ronaldo für Unsummen für vom Staat finanzierte Vereine.

Mit einem Seitenhieb auf Infantino sagte Blatter: „Man darf sogar sechs Stunden zu spät zu einem Kongress kommen.“ Der 55-jährige Verbandschef war nach einer umstrittenen Nahost-Reise mit US-Präsident Donald Trump zu spät zum jüngsten Kongress in Asunción (Paraguay) gekommen. Der Kongress begann deshalb mit mehr als drei Stunden Verspätung. Infantino entschuldigte sich.

Nach Auffassung von Blatter ist die Klub-WM, die an diesem Sonntag mit dem Finale zwischen Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea und dem 63. Spiel des vierwöchigen Turniers endet, nicht gut für die Sportart. „Es gibt zu viel Fußball“, kritisierte der Schweizer. Es seien immer die gleichen Clubs und immer die gleichen Spieler, die sich auch einmal ausruhen sollten. „Die haben im heißesten Sommer gespielt (…) das ist ungesund und frech. (…) Das geht doch nicht. Man muss die Spieler schützen“, forderte 89 Jahre alte Blatter, der die Fifa von 1998 bis 2016 geführt hatte.

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