Nach 1-Stern-Bewertung: Wirt in Österreich dreht Gästen das Internet ab


Einem Wirt in Österreich reicht es: Weil sich die Gäste in seinem Lokal über die schlechte WLAN-Verbindung beschweren, schaltet er das Internet ganz ab. Feierlich verbrennt er den Zettel mit dem Code.
Seit über 400 Jahren genießen Gäste im Johanneskeller, einem Schutzraum in der Salzburger Neustadt, österreichische Spezialitäten. Dort wird Tradition großgeschrieben. Gezahlt wird mit Bargeld.
Ein Gast regte sich auf dem Portal TripAdvisor über mangelhafte Verbindungsmöglichkeiten in den Gasträumen auf und bewertete den Johanneskeller daher nur mit einem Stern. Daraufhin schaltete der Wirt Peter Lammer in seinem Wirtshaus das Internet ab, wie „Heute“ berichtet.
„Es gibt Gäste, die interessieren sich kaum noch für die Speisekarte, sondern nur noch für WLAN-Kennwörter und andere digitale Vernetzungen zur Außenwelt“, so Lammer. Nun hat er den Stecker gezogen.
Nicht aus Geiz, sondern aus Überzeugung, wie er betont. „Den Zettel mit dem Code haben wir feierlich verbrannt. Das war wirklich befreiend.“ Auf Facebook legte er unmissverständlich nach: „Schnauze voll von der digitalen Welt.“
Die Probleme in der Gastronomie sind vielfältig. Ein anderer Wirt in Wien schilderte kürzlich, wie er unter nicht eingehaltenen Reservierungen in seinem Lokal leidet. Einmal habe er eine Reservierung für eine Hochzeitsgruppe mit 170 Personen getätigt: „Er hat mir noch zwei Tage vor dem Termin die Anzahlungsbestätigung gezeigt. Was ich nicht gewusst habe: Er hat sie gleich darauf wieder zurückgezogen.“
Die Gruppe sei dann einfach nicht gekommen. Der Wirt hatte jedoch schon sechs Mitarbeiter eingeteilt und die Ware bestellt. Letztendlich sei er auf 4500 Euro sitzengeblieben.
Olivier Vincent, Küchenchef und Geschäftsführer des Restaurants L'îlot in Amboise im französischen Département Indre-et-Loire, kennt das Problem: Fast jede Woche hat er Schwierigkeiten mit Reservierungen, da entweder mehr oder weniger Gäste als erwartet kommen.
Mit nur 20 Plätzen in seinem Restaurant seien solche Zwischenfälle schwer zu bewältigen, sagte er dem französischen Magazin „Ici“. Deshalb habe er beschlossen, in solchen Fällen einen Aufpreis von 15 Euro zu berechnen.
FOCUS