Geheime Symbole auf Kreuzfahrten: Was Ananas, schwarze Ringe und Co. wirklich bedeuten

Wenn du auf einer Kreuzfahrt unterwegs bist und plötzlich auffällig viele Ananas-Motive, schwarze Ringe oder Einhorn-Sticker siehst, ist das womöglich kein Zufall. Hinter diesen scheinbar harmlosen Accessoires steckt oft eine versteckte Botschaft – zumindest für Eingeweihte.

Für die meisten ist die Ananas ein Symbol für Urlaub, Exotik und tropische Drinks. Auf Kreuzfahrtschiffen aber hat sie manchmal eine ganz andere Bedeutung – vor allem, wenn sie auf dem Kopf steht.

In der Swinger-Community steht die auf dem Kopf stehende Ananas für eine klare Einladung: „Wir sind offen für Partnerwechsel.“ Der Code dient als diskrete Möglichkeit, Gleichgesinnte an Bord zu erkennen – ob auf T‑Shirts, als Tattoo, auf Trinkbechern oder sogar als Deko an der Kabinentür. Wer das Motiv bewusst trägt, signalisiert: Wir gehören zur Szene.

Aber Vorsicht: Nicht jede Ananas ist gleich ein Signal. In Regionen wie Hawaii oder im US-Süden gilt die Frucht traditionell als Zeichen für Gastfreundschaft. Wer also auf einer Route rund um Galveston oder Miami unterwegs ist, sollte mit der Interpretation lieber vorsichtig sein – nicht jede und jeder trägt die Ananas mit Hintergedanken.

Ehemalige Kreuzfahrt-Crew-Mitglieder wie Lucy Southerton berichten von weiteren subtilen Hinweisen auf die Swinger-Szene an Bord. Besonders auffällig: ein schwarzer Ring am rechten Ringfinger.

Was aussieht wie ein stylishes Accessoire, ist in Wahrheit ein weiteres Erkennungszeichen unter Swingerinnen und Swingern. Laut Southerton, die über zehn Jahre auf Kreuzfahrtschiffen arbeitete, sei dieser Code zwar nicht offiziell bekannt, in der Szene aber fest etabliert, erklärt sie auf ihrem Youtube-Kanal „Cruising as Crew“.

Aber auch hier gilt: Kontext ist alles. Wer also einen schwarzen Ring sieht, sollte nicht gleich urteilen – einige tragen ihn einfach, weil er gut aussieht. Doch in Kombination mit anderen Symbolen oder einem flirtfreudigen Verhalten könnte mehr dahinterstecken.

Auf thematischen Partys, in Spa-Bereichen oder an Poolbars können einem auch sogenannte Unicorns begegnen – erkennbar teilweise an Symbolen wie kleinen Einhorn-Stickern an der Kabinentür oder sogar passenden Tattoos.

Als ein Unicorn wird eine alleinreisende Person, die offen für sexuelle Kontakte mit Paaren ist, bezeichnet – meist handelt es sich dabei um eine bisexuelle Frau. Aber auch Männer oder nicht binäre Personen können das signalisieren – sie werden in der Szene allerdings meist anders genannt. Männer werden etwa scherzhaft als Rhinos (Nashörner) bezeichnet – selten, aber mit deutlich weniger romantischer Verklärung.

In der Polyamorie-Szene ist die Unicorn-Rolle jedoch umstritten. Wie ein Reddit-Nutzer berichtet, der lange als Einhorn in der Casual-Dating-Welt unterwegs war, entsteht dabei häufig eine unausgewogene Dynamik: Die dritte Person wird eingeladen, scheinbar gleichberechtigt Teil eines Paares zu werden. In der Realität jedoch erwartet das Paar oft, dass sie ihre Bedürfnisse zurückstellt und die Beziehung der beiden nicht infrage stellt. Das kann schnell manipulativ oder emotional ausbeuterisch werden.

Auf thematischen Partys, in Spa-Bereichen oder an Poolbars können einem auch sogenannte Unicorns begegnen.

Quelle: imago images/MiS

Auch an Bord eines Kreuzfahrtschiffs kann diese Dynamik auftreten – besonders, wenn Paare nach schnellen Abenteuern suchen, ohne klar über Erwartungen oder Grenzen zu sprechen. Umso wichtiger ist es, dass Begegnungen auf hoher See – egal ob bei einer Motto-Party oder einem Drink in der Lounge – auf Respekt, Ehrlichkeit und gegenseitigem Einverständnis basieren.

Meerjungfrauen-Motive – etwa in Form von Stickern oder Aufklebern an der Kabinentür – können ebenfalls als diskretes Erkennungszeichen dienen.

Als Mermaid wird in der Swinger- und Polyamorie-Szene eine verheiratete Frau bezeichnet, die allein reist und gezielt außerhalb ihrer Ehe nach erotischen oder romantischen Abenteuern mit Paaren sucht. Dieses Rollenbild werde laut Ex-Crewmitglied Lucy Southerton, wie sie der „Daily Mail“ berichtet, besonders auf Kreuzfahrten häufiger beobachtet.

Der Regenbogen ist längst ein etabliertes Symbol in der LGBTQ+-Community und steht für Vielfalt, Freiheit und Toleranz. Doch auch in der Swinger- und Polyamorie-Szene hat der Begriff Rainbow eine spezielle Bedeutung.

Rainbows sind Menschen, die offen für Beziehungen oder sexuelle Kontakte mit allen Geschlechtern und in allen Konstellationen sind. An Bord tragen sie oft bunte Armbänder, Pins oder dekorieren ihre Kabinentür mit Regenbogen-Details. Besonders auf Pride- oder Themenkreuzfahrten ist das Symbol ein Zeichen für Offenheit und Inklusion – jenseits klassischer Beziehungsmuster.

Das Regenbogen-Symbol ist ein bekanntes Zeichen in der LGBTQ+-Community und steht für Vielfalt, Toleranz und sexuelle Freiheit.

Quelle: IMAGO/Zoonar

Wer gezielt unter Gleichgesinnten reisen möchte, findet mittlerweile eine breite Auswahl an thematisch spezialisierten Kreuzfahrten – von LGBTQ+-Feiern bis hin zu erotischen Abenteuerreisen.

Reedereien wie Celebrity Cruises, Virgin Voyages oder Holland America Line bieten regelmäßig LGBTQ+-freundliche Kreuzfahrten mit Pride-Events, Flaggenzeremonien und queeren Entertainment-Programmen an. Beispielsweise findet jährlich im Juni die Pride Party at Sea von Celebrity Cruises statt.

Bliss Cruise bietet ausschließlich Paaren Charterfahrten an.

Quelle: IMAGO/Zoonar

Anbieter wie Bliss Cruise, Temptation Cruises und Desire Cruises veranstalten Adults-only-Kreuzfahrten oder Couples-only-Luxuskreuzfahrten für Swingerinnen und Swinger sowie offene Paare – inklusive Themenpartys, Kleidung-optional-Bereichen und erotischen Workshops.

Diese Reisen werden oft vollständig gechartert – das bedeutet: Die gesamte Atmosphäre an Bord ist auf die jeweilige Community abgestimmt.

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