Diese Regeln für Gepäckfächer im Flugzeug musst du kennen

Es gibt viele Menschen, die nur mit Handgepäck reisen. Entweder sind sie genügsam, was ihr Gepäck betrifft, oder sie wollen Geld sparen. Für die manchmal gar nicht mal so kleinen Koffer sind die Handgepäckfächer über den Sitzen im Flugzeug gedacht.
Der britische „Independent“ berichtete jüngst von einem Fall, bei dem ein Vielflieger eine andere Tasche aus einem Gepäckfach genommen und in einen anderen Kabinenteil gebracht hatte, damit er Platz für seine eigene hatte. Das entfachte einen Streit mit dem Kabinenpersonal, da die Tasche einem Crewmitglied gehörte. Der Passagier wurde des Flugzeugs verwiesen.
Das ungefragte Verschieben einer fremden Tasche gilt laut Etikette-Expertin Lisa Mirza Grotts als Gepäckabfertigung und darf von Reisenden nicht vorgenommen werden. Sie etwas beiseitezuschieben, damit der eigene Koffer noch hineinpasst, sei dagegen in Ordnung.
Tatsächlich gibt es für die Gepäckfächer klare Regeln. Eine davon könnte der Grund dafür sein, dass sich so viele Reisende schon zum Boarding anstellen, bevor es überhaupt losgeht: Denn ein Flugticket inklusive Handgepäck garantiert noch lange nicht, dass du auch einen Platz für deinen Koffer bekommst. „Wer zuerst an Bord kommt, bekommt zuerst Platz“, weiß Jay Robert, ehemaliger Flugbegleiter bei Emirates.
Denn die modernen Flugzeuge verfügen gar nicht über genug Platz für Rollkoffer aller Reisenden. So sind beispielsweise in einem Airbus A320 etwa 180 Sitzplätze, aber nur Platz für etwa 90 Handgepäckstücke. Wenn dann die Leute noch anfangen, ihre Taschen und Beutel vom Airport-Shopping mit hineinzuquetschen, wird es noch schwieriger. Robert empfiehlt, ein Ticket mit höherer Boarding-Priorität zu buchen, um die Chancen zu erhöhen.
Wenn du mit der Lufthansa fliegst, kann es passieren, dass du bereits am Abend vor Abflug eine Mail bekommst, in der du gebeten wirst, dein Handgepäck kostenlos einzuchecken. Alternativ kann der Koffer noch am Gate abgegeben werden, wenn klar ist, dass es keinen Platz mehr geben wird. Am Ende entscheidet die Crew, ob der kleine Koffer in den Frachtraum muss.

Griffe sollten am besten nach außen zeigen und die Koffer auf der schmalen Seite stehen, damit genügend Platz für andere Gepäckstücke bleibt.
Quelle: imago images/Zoonar
Außerdem solltest du vor allem bei Billigairlines auf die richtigen Maße und das Gewicht von meist maximal acht Kilo beachten. Denn gerade Ryanair, Norge und Co. schauen da gern mal genauer hin. Bei teureren Airlines wie Lufthansa oder United kommt ein Nachmessen eher selten vor, gewogen wird dagegen schon hin und wieder. Ist der Koffer zu schwer, muss er als Fracht aufgegeben werden.
Zum Schluss solltest du auch einen genauen Blick auf deinen gebuchten Tarif werfen, ob du überhaupt ein Handgepäckstück mitnehmen darfst. Beschränkt sich das auf einen persönlichen Gegenstand, muss dieser unter den Sitz passen – und fairerweise auch dort untergebracht werden.
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rnd