Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin für neun Monate dicht

Vormontage Weichen. Foto: DB/Oöover Lang
Die Deutsche Bahn (DB) hat mit der Erneuerung und Modernisierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin begonnen. Bis April 2026 ist die Strecke gesperrt. Was Geschäftsreisende wissen müssen:
Bis zum 30. April 2026 fahren Fern- und Güterzüge auf Umleitungsstrecken zwischen Hamburg und Berlin. Als Ersatz für Zugverbindungen im Nahverkehr, die während der Bauphase nicht angeboten werden können, kommen mehr als 170 Busse zum Einsatz.
Bauarbeiten an Gleisen und Technik
Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin ist 278 Kilometer lang, das entspricht etwa dem Vierfachen der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim, die die DB im vergangenen Jahr als ersten Korridor gebündelt erneuert und modernisiert hatte. Mit täglich rund 470 Zügen des Regional-, Fern- und Güterverkehrs gilt die Strecke Hamburg–Berlin als hochbelastet. Während der neunmonatigen Bauarbeiten sollen mehr als 165 Kilometer Gleise und fast 250 Weichen erneuert werden. Außerdem wird die sogenannte feste Fahrbahn in den Abschnitten zwischen Wittenberge und Dergenthin sowie zwischen Breddin und Glöwen durch einen Schotteroberbau ersetzt. Sechs neue sogenannte Überleitstellen sollen dafür sorgen, dass künftig schnellere Züge des Personenverkehrs langsamere Güterzüge überholen können. Außerdem erneuert die DB die Leit- und Sicherungstechnik, errichtet sechs neue, moderne Stellwerke und modernisiert 19 weitere. Damit sollen Stellwerke und Achszähltechnik für den künftigen Einsatz des europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS vorbereitet werden. Im Bereich Wohltorf/Aumühle werden zusätzlich knapp fünf Kilometer Lärmschutzwände saniert und neugestaltet.
Rund 45 Minuten mehr Fahrtzeit
Während der Bauarbeiten sollen bis zu 65 tägliche ICE-Fahrten zwischen Hamburg und Berlin stattfinden, davon 36 direkt und meistens als lange ICE 4-Züge für bis zu 830 Reisende. Die Direktzüge fahren über Uelzen und Stendal und die Fahrzeit zwischen Hamburg und Berlin verlängert sich dadurch um etwa 45 Minuten. Die Fernzüge halten auch in Salzwedel und Stendal und meist stündlich wechselnd zusätzlich in Lüneburg bzw. Uelzen. Zwischen Wittenberge bzw. Ludwigslust und Hamburg verkehren zum Start der Generalsanierung direkte Ersatzbusse (IC-Busse). Als Ersatz für Zugverbindungen im Nahverkehr, die wegen der Bauarbeiten nicht angeboten werden können, sollen in Spitzenzeiten entlang der gesamten Strecke Hamburg–Berlin über 170 Busse aus insgesamt 28 Linien zum Einsatz kommen.
Zusätzlich werden insgesamt 28 Bahnhöfe entlang der Strecke werden modernisiert und etwa durch Bahnsteigverlängerungen, Bahnsteigerhöhungen für einen stufenlosen Einstieg in den Zug, längere Bahnsteigdächer und Wegeleitsysteme für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen attraktiver gestaltet. 20 Bahnhöfe sollen zu Zukunftsbahnhöfen entwickelt werden – mit neu gestaltete Personenunterführungen, durchgängigen Gestaltungskonzepten sowie mehr Sitz- und Wartemöglichkeiten und bessere Parkmöglichkeiten für Fahrräder.
Die Generalsanierung der Strecke Hamburg–Berlin ist ein zentraler Baustein des Sanierungsprogramms S3, mit dem die Deutsche Bahn in den nächsten drei Jahren die Sanierung der Infrastruktur, des Betriebs und der Wirtschaftlichkeit vorantreiben will.
sus
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