Ausflug nach Maastricht: Die 10 schönsten Sehenswürdigkeiten

Maastricht, die Hauptstadt der niederländischen Region Limburg, liegt direkt an der Grenze zu Belgien und nur wenige Kilometer von Deutschland entfernt. Rund 12.000 Menschen leben in der südlichsten Stadt der Niederlande.
Maastricht lockt mit einer spannenden Mischung: Die Stadt ist zwar die älteste des Landes, hat aber ein junges Flair: Es gibt viele Studenten, hippe Cafés und Bars und zahlreiche kulturelle Highlights. Wir verraten dir, welche Attraktionen du bei deinem Maastricht-Besuch auf keinen Fall verpassen solltest.
Ein prima Ausgangspunkt, um Maastricht kennenzulernen, ist der Marktplatz mit dem Rathaus, dem Stadhuis. Das komplett mit Stein verkleidete, frei stehende Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert und gilt als wichtiges Beispiel des niederländischen Klassizismus.
Spannend: Im Rathaus wurde am 7. Februar 1992 der Vertrag zur Gründung der Europäischen Union unterzeichnet. Auf dem Marktplatz findet der Markt von Maastricht statt und es gibt mehrere Restaurants und Cafés.

Panorama des historischen Marktplatzes mit dem Rathaus von Maastricht.
Quelle: IMAGO/Zoonar
Besonders schön ist der Glockenturm des Rathauses aus dem Jahr 1684, der über ein Glockenspiel mit 49 Glocken verfügt. Fun-Fact: Es gibt eine fast exakte Kopie des Turmes in der Nähe von Moskau am Dreifaltigkeitskloster St. Sergius. Als Peter der Große aus Russland einst in Maastricht war, war er so begeistert, dass er einen Doppelgänger in seiner Heimat errichten ließ.
Im Herzen von Maastricht ist der Vrijthof-Platz ein beliebter Treffpunkt. Sein Name entstand, weil seine Ursprünge auf einen römischen und frühmittelalterlichen Friedhof zurückgehen. Der riesige Platz ist umrahmt von zahlreiche Cafés und den schönsten Häusern der Stadt. Es gibt insgesamt gibt 38 denkmalgeschützte Gebäude am Vrijthof.

Der Vrijthof-Platz in Maastricht ist umgeben von zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden.
Quelle: IMAGO/Depositphotos
Zu den Highlights gehören die romanische Basilika des Heiligen Servatius (Sint-Servaasbasiliek), die gotische Kirche des Heiligen Johannes (Sint-Janskerk), das größtenteils aus dem 16. Jahrhundert stammende „Haus der spanischen Regierung“ (Spaans Gouvernement), das Militärwachhaus (Hoofdwacht) aus dem 18. Jahrhundert und das „Generalshaus“ (Generaalshuis) aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Direkt neben der Basilika des Heiligen Servatius steht die Sint Janskerk, die aus dem Jahr 1218 stammt. Als 1984 die Kirche des Heiligen Johannes – so der deutsche Name – renoviert wurde, erhielt der markante Turm der Kirche seine rote Farbe.

Blick auf die Basilika des Heiligen Servatius und die Kirche des Heiligen Johannes mit dem markanten roten Turm.
Quelle: imago images/Cavan Images
Eine Top-Sehenswürdigkeit in Maastricht ist der Blick über den Vrijthof-Platz mit all seinen Highlights. Um das Panorama zu genießen, kann man den Turm der Sint Janskerk erklimmen. Der Ausblick aus 79 Meter Höhe ist ein absoluter Hit. Achtung: Die Wendeltreppe ist eng und steil. Kleinere Kinder oder Menschen mit Höhenangst sollten deshalb lieber unten bleiben.
Ein Superlativ in Maastricht führt über das Wasser. Die Sankt Servatiusbrücke oder Servaasbrücke (in Maastricht auch „Aw Brögk“ genannt) ist die wahrscheinlich älteste erhaltene Brücke der Niederlande. Sie wurde im 13. Jahrhundert angelegt, als eine alte Römerbrücke in der Nähe unbrauchbar wurde.

Rekord: Die Sankt Servatiusbrücke ist die wahrscheinlich älteste erhaltene Brücke der Niederlande.
Quelle: imago images/Shotshop
Bis 1930 war die von den Römern erbaute Brücke die einzige, die die Ufer der Maas miteinander verbunden hat. Heute ist die Sankt Servatiusbrücke ein Wahrzeichen der Stadt und verbindet den Stadtteil Wyck über die Maas mit dem Zentrum von Maastricht.
Am Rande der Altstadt nahe des Maasufers ragt die Liebfrauenbasilika (oder „Slevrouwe“, wie die Maastrichter sie nennen) in den Himmel. Das stattliche Gebäude wurde bereits im Jahr 1000 errichtet. An der Stelle, an der heute die Liebfrauenbasilika steht, stand bereits im 5. Jahrhundert eine Kirche. Es wird vermutet, dass diese auf den Überresten eines römischen Tempels erbaut wurde. Somit ist die Liebfrauenbasilika das älteste Baudenkmal der Stadt.
Heute ist die Liebfrauenbasilika ein nationales Denkmal und ein beliebtes Wahrzeichen in Maastricht. Der Kreuzgang und der Kirchenschatz geben einen spannenden Einblick in die Geschichte der Kirche. Besonders sehenswert sind die reich bestickte Chorkappen und Messgewänder und das so genannte „Levitengewand“ des Heiligen Lambert, des vorletzten Bischofs von Maastricht.
Eine andere Kirche birgt einen Schatz für Literaturfans und Leseratten. In der Dominikanerinnenkirche, die zwischen dem Vrijthof und dem Markt liegt, verbirgt sich nämlich die wohl schönste Buchhandlung der Niederlande – in malerischem Ambiente der gotischen Kirche mit ihren hohen Decken und mehreren Rundbögen.

In der ehemaligen Dominikanerinnenkirche in Maastricht verbirgt sich eine Buchhandlung.
Quelle: imago images/epd
Es gibt im Boekhandel Dominicanen rund 20.000 Bücher aus allen Genres, von Belletristik über Kinder- und Kunstbücher bis hin zu Fachliteratur. Im ehemaligen Priesterchor befindet sich ein Café, in dem immer wieder literarische Veranstaltungen und Konzerte stattfinden.
Mitten in der Stadt lockt Maastricht mit einem ganz besonderen Bauwerk: einer historischen Wassermühle namens Bisschopsmolen. Die Mühle, die von einem großen Wasserrad angetrieben wird, stammt aus dem 11. Jahrhundert und liegt in einer kleinen Gasse nahe der Jeker, einem Nebenfluss der Maas. Noch heute wird hier Mehl gemahlen.
Seit 2005 befindet sich in dem Gebäude die gleichnamige Bisschopsmolen-Bäckerei, die berühmt für ihre Bio-Produkte, belegte Brote und eine typische Limburger Spezialität ist. Der Vlaai ist ein gedeckter Kuchen, der mit Obst (Pflaume, Aprikose, Apfel oder Kirsche) gefüllt wird.
Eine Top-Sehenswürdigkeit in Maastricht, die viele Kunst- und Kulturfans anzieht, ist das „Bonnefantenmuseum“. Schon die Architektur ist einzigartig: Das von 1990 bis 1995 am Ufer der Maas erbaute Gebäude ist ein absoluter Hingucker mit seinem zinkgedeckten Kuppelbau und entstand nach Plänen des italienischen Architekten Aldo Rossi.

Blick auf den beeindruckenden Kuppelbau des Bonnefantenmuseums in Maastricht.
Quelle: imago images/Arcaid Images
Das Museum zeigt eine umfangreiche Sammlung antiker und zeitgenössischer Kunst. Die Sammlung alter Kunst umfasst mittelalterliche Skulpturen und südniederländische und italienische Malerei aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Sammlung zeitgenössischer Kunst ist jung und international orientiert und hat einen Fokus auf Künstler:innen des Minimalismus und der Arte Povera.
Über Maastricht thront die historische Festung Fort Sint Pieter, die Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, um die Stadt gegen Angriffe zu verteidigen, da es im Laufe der Jahrhunderte mehrere Belagerungen und Eroberungen gab. Die Lage auf dem höchsten Punkt der Stadt stellte sich als strategisch wertvoll heraus.

Top-Sehenswürdigkeit in Maastricht: das Fort Sint Pieter, das Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut wurde.
Quelle: IMAGO/Pond5 Images
Bis 1867 diente die Festung als militärische Anlage, danach wurde sie zum nationalen Denkmal und zur Touristenattraktion umgewandelt. Heute kann man entlang der Festungsmauern und Türme schlendern und im Inneren des Forts mehr über die Geschichte Maastrichts erfahren.
Der Sint Pietersberg lockt nicht nur mit seiner Festung, sondern auch mit Geheimnissen im Berg. Denn unter der Erdoberfläche gibt es eine unterirdische Welt. Durch den Abbau von Kalksteinsand über etwa 800 Jahre entstanden zahlreiche kilometerlange Gänge unter dem Berg.
Während der Besatzung der Nazis dienten die Gänge als Lazarett, Bunker und als Versteck von Kunstschätzen wie beispielsweise dem Gemälde „Die Nachtwäsche“ von Rembrandt. Das unterirdische Labyrinth besteht aus zwei Teilen: Grotten Noord und Grotten Zonneberg, deshalb werden auch unterschiedliche Führungen angeboten.
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