Wahl in Sachsen-Anhalt: Eine historische Herausforderung für die CDU


Die CDU steht vor einer historischen Herausforderung in Sachsen-Anhalt. Die AfD strebt die absolute Mehrheit an, während die Regierungspartei weit hinten liegt.
Es ist tatsächlich eine Aufholjagd von historischer Bedeutung, die der ans Regieren gewohnten CDU in Sachsen-Anhalt bevorsteht. Deutlich mehr als zehn Prozentpunkte liegt die Partei des amtsmüden, aber beliebten Ministerpräsidenten Reiner Haseloff gut ein Jahr vor der Landtagswahl hinter der AfD.
Die rechtsextreme und größte Oppositionsfraktion hat sich als Wahlziel die absolute Mehrheit der Mandate im Landtag gesetzt.
Was vor wenigen Jahren und erst recht nach dem fulminanten Wahlsieg Haseloffs 2021 noch undenkbar erschien, ist jetzt eine in Reichweite liegende Machtoption für die AfD. Sie tritt mit dem jungen, rhetorisch gewandten und auf Tiktok sehr präsenten Spitzenkandidaten Ulrich Siegmund an.
Der von Haseloff zu seinem Wunschnachfolger bestimmte Wirtschaftsminister und CDU-Landesvorsitzende Sven Schulze ist hingegen vielen Wählern noch unbekannt.
Wie Haseloff lässt er keinen Zweifel daran, dass es unter seiner Führung keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde. Doch in der Landespartei und der Landtagsfraktion sehen das manche schon seit Jahren anders. Gute Ratschläge, wie sich die AfD zumindest in Schach halten ließe, gibt CDU-Ministerpräsident Mario Voigt im Nachbarland Thüringen. „Den Rücken gerade machen“ und nicht ständig um die AfD als „Referenzpunkt kreisen“. Das beherzigen in der CDU viele noch nicht.
Frankfurter Allgemeine Zeitung




