Trump lässt russische Dissidenten zu Putin abschieben - zuhause droht ihnen das Gefängnis

US-Präsident Trump schickt zahlreiche russische Asylsuchende gegen ihren Willen in die Heimat zurück. Dort erwarten sie im schlimmsten Fall Haftstrafen.
Donald Trump hat in seiner zweiten Amtszeit zahlreiche politische Flüchtlinge nach Russland abschieben lassen. Laut "Telegraph" wurden mindestens zwei Abschiebeflüge dokumentiert, bei denen russische Dissidenten, die Vergeltungsmaßnahmen des Kremls befürchten, nach Moskau zurückgebracht wurden.
Bereits im Juni kehrten 47 russische Staatsbürger nach einem Abschiebeflug über Kairo nach Moskau zurück. Zwei Monate später traf dasselbe Schicksal zwischen 30 und 60 weitere Personen.
Viele russische Asylsuchende in den USA fürchten zudem, dass sie bald deportiert werden. Die meisten von ihnen wurden unter Joe Biden aufgenommen. Ein Familienvater sagte dem "Telegraph": "Wenn ich gezwungen wäre, nach Putins Russland zurückzukehren, würde mich dort nichts Gutes erwarten: Ich könnte wegen Landesverrats angeklagt werden."
Zwei Eltern berichteten der "New York Times", dass ihnen die Wahl gelassen wurde, entweder in ihre Heimat zurückzukehren oder sich von ihrem Sohn zu trennen und in ein ICE-Gefängnis geschickt zu werden.

Unterdessen stockt der von Trump angestoßene Verhandlungsprozess mit dem Kreml weiter. Der US-Präsident entgegnete auf die Frage eines Journalisten am Weißen Haus, ob er bereit sei, die zweite Phase von Sanktionen gegen Moskau einzuläuten: "Ja, das bin ich." Mehr sagte der Republikaner dazu nicht. Damit blieb unklar, ob und wann neue Sanktionen tatsächlich verhängt werden. Trump hatte vor Tagen angedeutet, dass es neben den kürzlich verhängten Strafzöllen der USA gegen Indien wegen Geschäften mit Russland weitere Pläne gebe.
Trump sagte weiter, er plane „sehr bald“ mit Putin zu reden, "in den nächsten Tagen". Er sei "nicht glücklich" über die ganze Situation, sagte Trump vor dem Hintergrund der anhaltenden Kämpfe und dem Verlust von Menschenleben. Der US-Präsident bekräftigte aber mit Blick auf mögliche Friedenslösungen: "Wir werden das hinbekommen."
FOCUS