"Bedeutender Erfolg": Nordkorea testet Raketentriebwerk mit enormer Schubkraft

Machthaber Kim verfolgt den Test aus sicherer Entfernung.
(Foto: via REUTERS)
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un setzt verstärkt auf Feststoffraketen. Die gelten wegen ihrer hohen Maximalbeschleunigung und schnellen Startbereitschaft als extrem gefährlich. Ein neuer Test liefert angeblich Ergebnisse, die man international mit Sorge beobachten dürfte.
Nordkorea hat laut eigenen Angaben einen neuartigen Feststoffantrieb für Interkontinentalraketen getestet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, habe Machthaber Kim Jong Un dem neunten und finalen Bodentest des neuen Triebwerks an der Akademie für chemische Materialien in der Hauptstadt Pjöngjang persönlich beigewohnt.
Demnach handelt es sich um ein Feststofftriebwerk mit einer maximalen Schubkraft von 1.971 kN (Kilonewton). Das wäre auch im internationalen Vergleich außerordentlich hoch. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben der nordkoreanischen Behörden allerdings nicht. Es sei der "strategisch bedeutendste Erfolg in der Modernisierung der Verteidigungstechnologie, die wir in letzter Zeit durchgeführt haben", schreibt das Zentralorgan der Regierung, die Zeitung "Rodong Sinmun".
Nordkorea hat in den letzten Jahren verschiedene Typen an Interkontinentalraketen entwickelt, die über einen ausreichenden Flugradius verfügen, um das US-amerikanische Festland zu erreichen. Raketen mit Feststoffantrieb gelten als besonders ernstzunehmende Bedrohung, da sie im Gegensatz zu Flüssigtreibstoffraketen nicht nur leichter zu transportieren, sondern auch deutlich schneller einsatzbereit sind.
Kim knüpft engere Bande zu Putin und XiKim Jong Un erfährt zunehmend diplomatische Unterstützung, sowohl durch Russland als auch China. Erst zu Beginn des Monats ist der nordkoreanische Machthaber zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder in die Volksrepublik gereist. In Peking traf er Staatschef Xi Jinping in Peking zu Gesprächen, beide sicherten sich zu, ihre Beziehungen zu intensivieren.
Mit Russland ist Nordkorea eine für das Land beispiellose Militärkooperation eingegangen. So hat Pjöngjang nach Schätzungen des südkoreanischen Geheimdienstes rund 13.000 Soldaten zur russischen Unterstützung im Ukraine-Krieg entsandt. Im Gegenzug erhielt Nordkorea Sicherheitsgarantien, Auslandsdevisen und mutmaßlich auch Militärtechnologie aus Moskau.
Quelle: ntv.de, ino/dpa
n-tv.de