Ein Sommer ohne Smartphone

Liebe Leserinnen und Leser,
in wenigen Tagen fahre ich in den Campingurlaub – und will da weitgehend abschalten. Also das Smartphone. Den analogen Alltag stell mir so vor: Vor dem Zelt hocken, Kaffee schlürfen, zum Strand latschen, kochen, dösen, lesen. Vor allem: Mit meinen liebsten Mitreisenden eine gute Zeit haben – ohne ständig abgelenkt zu sein.
Den Wunsch nach weniger Bildschirmzeit haben viele, zeigen Umfragen immer wieder. Weniger Stress ist das Ziel. Dass Zeiten und Orte ohne Bildschirm aber auch wirklich wichtig für unser Miteinander sind, hat mir ein aktueller Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch einmal vor Augen geführt.
Technologie habe natürlich ihre Vorteile, heißt es darin. Smartphone und Co. lassen uns aber auch vermehrt vereinsamen und sozial isolieren. Mehr dazu können Sie in unserer Rubrik „Die ernsten Seiten des Lebens“ nachlesen. Ich trainiere auf jeden Fall schon einmal etwas vor der Reise – und schleppe mein Handy spätabends nicht auch noch mit ins Schlafzimmer. Wie nehmen Sie sich bewusst Auszeiten vom digitalen Leben?
Ihre Saskia Heinze

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Straßenlärm kann den Körper belasten.
Quelle: IMAGO/Arnulf Hettrich
Verkehrslärm ist nicht zu unterschätzen. Das hat gerade erst wieder ein neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur EEA deutlich gemacht. Demnach müssen in Deutschland schätzungsweise fast 22 Millionen Menschen, also 26 Prozent der Bevölkerung, mit Lärmpegeln über einem definierten Schwellenwert von 55 Dezibel klarkommen.
Das kann negative gesundheitliche Folgen für Körper und Psyche haben. Werden die von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Lärm-Richtwerte überschritten, steigt beispielsweise das Risiko für Schlafstörungen, Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen, Diabetes und Depressionen. Hier ist nachzulesen, was gegen Lärm helfen kann. Mit dabei ist auch eine interaktive Karte, die zeigt, wo Straßenlärm-Hotspots sind.
Trotz Vorfreude auf das Baby - Konflikte während der Schwangerschaft kommen häufig vor. „Eine Schwangerschaft ist ein großer Einschnitt in jede Liebesbeziehung, denn zwei Liebende werden zu zwei Sorgenden”, erklärte Paartherapeutin Simone Pfundstein meiner Kollegin Ina Johannsen. Aus der eingespielten Zweierdynamik, in der wenig Konfliktpotenzial besteht, entwickle sich eine Dreierbeziehung mit neuen Aufgaben, Themen und teils konträren Vorstellungen des gemeinsamen Lebens.
Oftmals entstehe dann in Konflikten ein Kreislauf aus Angriff und Verteidigung. Was da hilft? Seine Verletzlichkeit zu zeigen, sagt Pfundstein. „Verletzlichkeit ist keine Schwäche, sondern eine Superpower.“ Offen zu sagen, welche Gefühle gerade bei einem selbst vorherrschen, sei wichtig, damit andere verstehen, was in einem vorgeht. Das bedeutet: Ich-Botschaften, keine Du-Vorwürfe, sprich: „Benenne das, was ist und nicht das, was der andere tut oder nicht tut“, empfiehlt die Therapeutin. Weitere Tipps sind im ganzen Artikel zu finden.

In Sozialen Netzwerken begegnen Kindern und Jugendliche gefährliche Schönheits- und Hungertrends.
Quelle: picture alliance / dpa-tmn
Anleitungen zu Extremdiäten, Hungerwettbewerbe und Bilder ungesund dünner Körper – all das wurde unter dem #Skinnytok bei Tiktok verbreitet. Inzwischen ist der Hashtag gesperrt. Nach wie vor finden sich bei Social-Media aber viele Inhalte, die Essstörungen begünstigen. Toxisch werde das besonders für die vulnerable Gruppe der Kinder und Jugendlichen, erzählten Expertinnen meiner Kollegin Irene Habich.
Als Folge drohten ein mangelnder Selbstwert und ein negativ beeinflusstes Körperbild. Junge Frauen fühlten sich einer Studie zufolge bereits schlechter mit ihrem Körper, wenn sie nur sieben bis acht Minuten lang Tiktok-Videos anschauen, in denen andere Frauen Diät- oder Fitnesstipps geben.
Was können Eltern tun? Ratsam sei es, offen mit den eigenen Kindern über die Körperbilder zu sprechen, die im Netz transportiert werden. Und dabei die Rolle der Influencer und Influencerinnen zu thematisieren, die ihr Geld damit verdienen, sich geschönt zu präsentieren und dazu Filter und die Bildbearbeitung nutzen. Ein weiterer Tipp: Im Alltag sollten Eltern keine negativen Bemerkungen über Äußerlichkeiten machen und versuchen, das Selbstbewusstsein ihrer Kinder zu stärken. Den ganzen Artikel (+) gibt es hier zu lesen.
Andreas Matzarakis,
Professor für Umweltmeteorologie an der Universität Freiburg
Schnelle Temperaturwechsel können anstrengend sein. Menschen können ihren Körper zumindest etwas auf Schwankungen vorbereiten, sagt der Freiburger Professor für Umweltmeteorologie Andreas Matzarakis. „Das klappt am besten mit Bewegung an der frischen Luft – da geht‘s dann auch nicht um Joggen oder Extremsport, sondern um einfaches Spazieren“, erklärte er uns. „Wechselduschen und Kneippbäder können auch gut beim Abhärten helfen.“
Einsamkeit ist längst nicht nur ein Problem der Alten, sondern zunehmend auch jüngerer Generationen. Einer von drei älteren Menschen ist sozial isoliert, heißt es in einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Heranwachsende leiden fast ebenso häufig unter Einsamkeit. Jeder Vierte ist der Erhebung zufolge sozial isoliert. Die Gründe? Krankheiten, schlechte Bildung und niedrige Einkommen, mangelnde Angebote für soziale Kontakte und das Alleinleben. Vor allem auch das Smartphone und die digitalen Medien.
„Heranwachsende benötigen wie keine andere Bevölkerungsgruppe Vorbilder und Vorgaben im Umgang mit der ebenso verlockenden wie krank machenden digitalen Welt“, kommentiert dazu meine Kollegin Carolin Burchardt. Strengere Handyregeln an Schulen seien da sicher ein Schritt in die richtige Richtung. Aber noch viel mehr brauche es selbstdisziplinierte Erwachsene - Eltern, Lehrkräfte und andere Menschen mit Vorbildfunktion -, die ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.

Abkühlen im See: meistens eine gute Idee. (Symbolbild)
Quelle: Philipp von Ditfurth/dpa
Bei extrem hohen Temperaturen kühlen sich viele Menschen im Wasser ab. Wer statt Schwimmbad einen öffentlichen Badesee bevorzugt, freut sich sicherlich über diese Nachricht: Die Wasserqualität hierzulande ist in den allermeisten Fällen ziemlich gut.
Das zumindest geht aus dem neuen Badegewässerbericht der Europäischen Umweltagentur EEA hervor, den sich meine Kollegin Laura Beigel näher angeschaut hat. Rund 91 Prozent der 2024 analysierten Gewässer überzeugten mit „ausgezeichneten“ Wasserbedingungen. 98 Prozent erfüllten zumindest die EU-Standards. Und nur neun von knapp 2300 Badestellen wurden als mangelhaft eingestuft. Wo sich in Deutschland gut baden lässt? Im Artikel meiner Kollegin befindet sich eine Grafik, die auch die Wasserqualität in den Blick nimmt.
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